In den Urlaub nach Österreich mit dem Nachtzug
Es ist ein extrem warmer Sommerabend am fast verlassenen Utrecht Centraal. Ein warmer Wind weht mir ins Gesicht. Neben mir sitzt mein achtjähriger Sohn Daniel mit einem deutlich erhitzten Kopf, aber dennoch fröhlich summt er vor sich hin. Auch Lizzy und Lisa, meine zehnjährigen Zwillinge, sind fröhlich. Meine Frau Elise macht sich überhaupt keine Gedanken über die Hitze am Bahnhof. Wir haben auch überhaupt keinen Grund, uns Sorgen zu machen, denn wir warten auf den Nachtzug, um in den malerischen Königsleiten in Österreich zu reisen. Da der Zug erst um 19:00 Uhr abfährt, hatten Elise und ich den ganzen Tag Zeit, die Vorbereitungen zu treffen und die Kinder zu unterhalten, bevor wir in den Nachtzug steigen. Wir sind also völlig stressfrei!
Nach weiteren fünf Minuten auf dem Bahnhof kommt der Zug. Wir richten uns in unserem Abteil ein und stellen fest, dass es eigentlich ziemlich schön ist, unsere eigene Privatsphäre zu haben. Besonders weil wir mit drei Kindern unterwegs sind, die es kaum erwarten können, in Österreich zu sein.
Die Inspiration, mit dem Zug nach Königsleiten zu reisen, bekamen wir übrigens über meinen Arbeitgeber. Er reist schon seit Jahren mit dem Zug zu seinen Lieblingsurlaubszielen in den Alpen und das gefällt ihm immer gut. Auf seinen Rat hin buchten Elise und ich unsere Reise online. Wir konnten zwischen einem Abteil mit Sitzgelegenheiten inklusive Zugang zu einem Wasch- und Toilettenraum, einem Liegewagen mit Wasch- und Toilettenraum, Frühstück und Bettwäsche oder einem Schlafwagen mit eigener Dusche und Toilette, Frühstück à la carte, einer Decke, einem Kissen und einem Weckservice wählen. Letztendlich entschieden wir uns für einen Liegewagen. Dies stellte sich für zwei Erwachsene und drei Kinder als kostengünstiger heraus als das Flugzeug, und wir haben viel mehr Platz als zum Beispiel im Auto. Dass der Zug billiger ist als das Flugzeug, war für uns übrigens nicht der einzige Grund, auf diese Weise nach Österreich zu reisen. Die Idee hat uns auch wegen der Nachhaltigkeit angezogen. Wir finden es wichtig, dass wir nach und nach umweltbewusster werden und da wir als Familie nicht ganz nach Österreich wandern oder radeln, ist das Reisen mit dem Zug die beste und umweltfreundlichste Option.
Zurück zur Reise... Während der Zug durch die mittlerweile dunkle Landschaft fährt, genießen wir als Familie die Atmosphäre an Bord. Wir spielen Spiele wie 'Wer ist es?' und 'Ich sehe, was du nicht siehst', betrachten die Lichter der vorbeiziehenden Städte und hören vor allem die Lieblingsmusik der Kinder. Um 23:00 Uhr ist es für alle Zeit zu schlafen. Am nächsten Morgen werden wir wach, als die ersten Sonnenstrahlen vorsichtig durch den Vorhang in unsere Augen scheinen. Ein Blick auf die Uhr verrät, dass es fast 07:00 Uhr ist. Das bedeutet, dass wir nur noch knapp zwei Stunden im Zug sitzen müssen. Etwa 30 Minuten bevor wir in Jenbach ankommen, klopft es an die Tür unseres Abteils; es ist die Dame vom Frühstücksservice! Zusammen genießen wir unser Frühstück und die letzten Minuten unserer Reise.
Bei der Ankunft in Jenbach, von dort aus (kurz vor Innsbruck) reisen wir weiter nach Königsleiten, werden wir von der warmen österreichischen Morgenluft begrüßt. Auch die, selbst im Sommer, verschneiten Berggipfel begrüßen uns bereits in der Ferne. Der einzige Nachteil ist, dass wir von Jenbach aus ein Taxi nach Königsleiten nehmen müssen. Diese Taxifahrt dauert etwa eine Stunde und ist ziemlich teuer. Die Unannehmlichkeiten des zusätzlichen Transports vergessen wir jedoch schnell, als wir in Königsleiten ankommen.
Wir checken in unserem Chalet ein und genießen den Rest der Woche einen wunderschönen Sommerurlaub! Die Erinnerung an die Zugfahrt wird im Laufe der Woche von einem unserer Kinder noch oft erwähnt. Sie sehen die Reise als eines der Highlights ihres Abenteuers. Bei unserer Rückkehr in die Niederlande stellen wir fest, dass wir als Familie nicht nur die Berge erklommen haben, sondern dass die Reise dorthin genauso unvergesslich sein kann wie das Ziel selbst!
Dies ist eine nicht-fiktionale Geschichte, die Charaktere sind jedoch fiktiv.